SCHUTZENGEL

Seit 10 Jahren führte ich mit meiner damaligen Frau in Amsoldingen ein kleines familäres Alters- und Pflegeheim.

Es war so ungefähr im Jahre 2003, als ich einmal in der Küche stand und wie immer auf den Weg blickte , wo die Peregrinos vorbei wanderten.

 

Plötzlich sah ich vorne bei der Strasse eine Frau auf der kleinen Mauer sitzen. Auf was wartet sie blos? War meine Neugier... ich beobachtete seitlich neben ihr einen grossen Rucksack.. Da kam ein Mann zugelaufen und irgendwas schienen die Zwei zu diskutieren.

Der Mann wendete sich von ihr ab und kam direkt auf unsere Häuser zu.

Ich ging sofort die Treppe runter und kam mit diesem Mann ins Gespräch. Er suchte für sich und seine Frau eine Bleibe... das Hotel sei geschlossen und das Pfarramt sei auch geschlossen.

Kurz entschlossen bot ich dem Paar ein Gästezimmer an; Sie konnten sich duschen, bei uns zu Abendessen. ( ich weiss noch, es gab Birchermüesli für unsere Heimbewohner und das Paar lobte unsere Küche sehr )

Es war ein heisser Sommerabend und das Pilgerpaar genoss anschliessend noch unsere Gartenanlage.

 

Wir verabschiedeten uns noch am gleichen Abend, sie bedankten sich ausführlich für die nette Gastfreundschaft.... am anderen Morgen in der Früh waren sie schon weg.

 

Weiter, dachte ich... Mensch, haben die es schön, während mich wieder die Pflicht und die Arbeit ruft....

 

Einige Wochen später, erreichte uns eine Postkarte aus Südfrankreich, unsere damaligen Pilgergäste hatten uns eine Karte geschrieben...

 

Der Mann war Pastor aus Deutschland.....

Diese Geschichte löste in mir eine Nachhaltigkeit aus; so glücklich war ich über diese Begegnung....

Ich wusste, dass diese Begegnung eines Tages in mir etwas auslösen würde....

Danke Herr Pastor .....